Linux

Linux
GNU/Linux

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Linux,
 
ein Unix-ähnliches (Unix) Betriebssystem für Personal Computer und Workstations. Es wurde seit 1991 von dem Finnen Linus Torvalds aus Helsinki entwickelt und zeichnet sich durch eine große Verarbeitungsgeschwindigkeit und Stabilität aus. Die Besonderheiten von Linux liegen darin, dass es kostenlos ist bzw. nur zum Preis des Vertriebsmediums verkauft werden darf und dass der Quellcode von Anfang an frei zur Verfügung gestellt wurde. Jeder Interessierte konnte damit zum Ausbau von Linux beitragen. Das Betriebssystem verbreitete sich schnell und innerhalb weniger Monate entstand durch die weltweite Weiterentwicklung ein ausgereiftes Betriebssystem mit großer Funktionalität. Als Maskottchen dient ein kleiner Pinguin. Populär wurde Linux zunächst im Universitätsbereich. Heute erfreut es sich bei einer stetig wachsenden Zahl von erfahrenen Heimanwendern (die etwa von Windows enttäuscht sind) einer großen Beliebtheit und wird zunehmend auch im professionellen Computerwesen eingesetzt. Insgesamt arbeiten heute etwa zehn Millionen Personen mit Linux.
 
Der Aufbau von Linux weist folgende Charakteristika auf:
 
- Komponentenbasierte Architektur: der Betriebssystemkern (Kernel), die grafische Benutzeroberfläche (meist kommt KDE zum Einsatz) und Hilfsprogramme sind strikt voneinander getrennt. Die weit gehende Unabhängigkeit dieser Teilkomponenten bewirkt eine sehr gute Stabilität des gesamten Betriebssystems. Beispielsweise legt ein fehlerhaftes Programm vielleicht ein Bildschirmfenster, aber nicht den ganzen Rechner lahm und kann aus einem anderen Fenster heraus beendet werden.
 
- Dateisystem: Anders als bei Windows, wo jedes Laufwerk ein eigenes Verzeichnis hat (z. B. »C:«), gibt es bei Linux nur ein einziges Verzeichnis, das Root-Verzeichnis. Alle verwendeten Datenträger werden diesem Verzeichnis untergeordnet. Neue Laufwerke können jederzeit an einer beliebigen Stelle ins Verzeichnis eingebunden werden (diesen Vorgang nennt man »Mounten«).
 
- Sorgfältige Benutzerverwaltung, Mehrbenutzerbetrieb: Nach der Installation von Linux meldet man sich zunächst als »root« beim System an und hat damit uneingeschränkten Zugriff auf das ganze System. Linux kann für mehrere Benutzer eingerichtet werden, deren Zugriffsrechte und Arbeitsumgebung individuell eingerichtet werden können. Ein neuer Nutzer bekommt einen Namenseintrag, eine Benutzerkennung und ein Passwort. Um Zugang zu den eigenen und freigegebenen Dateien zu bekommen, loggt man sich mit seiner Benutzerkennung und seinem Passwort ein. Jede Datei hat einen Besitzer und Attribute. Letztere bestimmen, ob sie gelesen, geändert oder ausgeführt werden darf.
 
- Shell: Zur Bedienung und Konfiguration bietet Linux Kommandozeilen (engl. shells), in welche Befehle als Text eingegeben werden, etwa um ein Programm zu starten oder zu beenden (Unix-Shell). Wiederkehrende Aufgaben können in Form von Scripts abgelegt werden, die bei Bedarf aufgerufen und dann automatisch ausgeführt werden. Kennt man die Befehle und die Syntax, erlaubt eine Shell sehr schnelles, effektives Arbeiten. Sie nützt einem Anfänger dagegen wenig, da sie keine Auswahlmöglichkeiten anbietet.
 
- Leistungsfähigkeit eines modernen Betriebssystems: Linux ist als 32-Bit-System oder als 64-Bit-System erhältlich, es verfügt über präemptives Multitasking, d. h., es können mehrere Programme gleichzeitig laufen, wobei die Rechenzeit im Timesharing-Verfahren zugeteilt wird. Linux nutzt virtuellen Speicher mit Paging und eine Dynamic Link Library (DLL). Viele Netzwerkprotokolle wie etwa TCP/IP, Token-Ring, Ethertalk oder Appletalk werden unterstützt. Aus diesen Gründen und wegen seiner großen Stabilität eignet sich Linux hervorragend als Netzwerkbetriebssytem.
 
Linux kann man per Download kostenlos aus dem Internet beziehen (per Anonymous FTP). Es erfordert aber einen nicht unerheblichen Aufwand, aus dem Betriebssystemkern und der großen Sammlung von ebenfalls kostenlosen Treibern, Dienst- und Anwendungsprogrammen ein aufeinander abgestimmtes, einfach zu installierendes und wartungsfreundliches Paket zu schnüren. Diesen Aufwand leisten einige kommerzielle Firmen, indem sie geeignete Zusammenstellungen, sog. Distributionen, anbieten. Diese sind im Vergleich zu anderen Betriebssystemen immer noch sehr preiswert, die bekanntesten darunter sind SuSE und RedHat. Eine Distribution enthält u. a. den Betriebssystemkern, eine grafische Benutzeroberfläche, Treiber für alle gängigen Peripheriegeräte, ein Installationsprogramm mit automatischer Hardware-Erkennung, ein Handbuch, einen Compiler und den Quellcode des Betriebssystems, Dienstprogramme (Editoren, Shell usw.), Web-Browser, nicht kommerzielle Anwendungsprogramme (z. B. das Office-Paket StarOffice, das Grafikprogramm Gimp usw.).
 
Das offizielle Maskottchen der Linux-Bewegung ist ein Pinguin.
 
 
Kostenlose Linux-Distributionen lassen sich z. B. herunterladen unter:
 
Angesichts des Umfangs vieler Distributionen empfiehlt sich dies aber im Prinzip nur bei einem DSL-Internetzugang. Ein Download per normalem Modem kann teurer werden als der Kauf einer Linux-Distribution auf CD.

Universal-Lexikon. 2012.

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